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Arbeitermarseillaise (2)

Die Marseillaise war ursprünglich ein Kriegsgesang der französischen Rheinmarmee gegen Preußen und Oesterreich.
(‘Chant de guerre pour l’armee du Rhin’.)

Der junge „Ingenieur-Hauptmann Rouget de Lisle, schrieb sie in der Nacht zum 26. April 1792. Am 25. Juni 1792 wurde sie auf einem Parteifest der Jakobiner in Marseille gesungen. Wenige Tage nach dem Einzug in Paris wurde mit ihr das Signal zur Erstürmung der Tuilerien gegeben (Vgl. Nespital, S. 33).  Die Vorstellungen von Rouget’s genialer und freier Schaffenskraft sind inzwischen einem nüchternen Realismus gewichen. Für Text und Melodie gab es bei verschiedenen Klassikern genügend Vorbilder. (z.B. die Melodie a.d. Oratorium „Esther“ von J.B.Z. Grison; Text v.d. Tragödien „Esther“ und „Athalie“ von Racine; Mozart: Motiv a.d. ersten Finale des „Inimico delle Donne“(?) usw.)

Fest steht, dass die Marseillaise mit ihrer schwungvollen Melodie die Arbeiter und ihre Organisationen vieler Länder in ihren Bann zog. In der deutschen Arbeiterbewegung wurde kaum ein Lied so häufig parodiert. Bereits 1848/49 schrieb Ferdinand Freiligrath für die Revolutionsfeier vom 18. März in Köln die Reveille. Danach folgte Audorfs Arbeitermarseillaise.

Der Freiligrathschen Reveille wurde eine „Deutsche Freiheitsmarseillaise“ nachempfunden, A.H. Strodtmann verfaßte eine „schleswig-holsteinische Marseillaise“ (vgl. Nespital S.34). Es gab die Weihnachts-Marseillaise von Max Kegel, eine Arbeitermarseillaise von Hermann Greulich, die kommunistische Marseillaise von Bjeding (übers. von Bartel) (Vgl. Nespital S. 35), eine Acht-Stunden-Marseillaise von Ernst Klaar, eine Preußische-Wahlrechts-Marseillaise, verschiedene Abteilungen der Arbeitersportbewegung schufen sich eigene Vereins-Marseillaisen. (Lammel) Der „Völkerfrühling“ von Emanuel Wurm, das sozialdemokratisches Bundeslied von Karl Weiser sowie das Bundeslied der Schmiede erneut von Jakob Audorf hatten die Melodie der Marseillaise.




Quellen: 

Liederbücher der Arbeiterbewegung im 19. Jh.
Johann Most, Neuestes Proletarier-Lieder-Buch von verschiedenen Arbeiterdichtern, 3. verbesserte Aufl., Druck und Verlag der Genossenschafts-Buchdruckerei Lindenstraße Nr. 9, Chemnitz 1873, Nr. 29;
Gustaf Linke, Zeitgem. Volkslieder, Dresden 1872, Nr. 1;
Most’s Proletarier-Liederbuch. In fünfter Auflage zusammengestellt und herausgegeben von Gustav Geilhof in Chemnitz, 1875, Nr. 22;
Sozialdemokratisches Liederbuch. 8. veränderte Aufl., Zürich, Verlag der Volks-Buchhandlung, 1885, Nr. 3;
Sozialdemokratisches Liederbuch. Sammlung revolutionärer Gesänge, 12. Auflage, German Printing and Publishing Co., London 1889, Nr. 3;
Kegel’s Sozialdemokratisches Liederbuch, (3. Aufl.) Stuttgart 1891, Nr. 2;
Arbeiter-Liederbuch. 21. Auflage. New-York 1894, Nr. 2;
Max Kegel’s Sozialdemokr. Ldb, (8. Aufl.), Stuttgart, 1897, Nr. 1;
Konrad Beißwanger, Freie Klänge, Nürnberg o.J. (ca. 1900), Nr. 1;
Hermann Schlüter, Sozialistisches Arbeiter-Ldb, Chicago, o. J. (ca. 1906), Nr. 3;
H. Matthies, Der kleine Pionier. Liederbuch für die Kinder des arbeitenden Volkes, Elbingerode o. J. (Druck von Franz Fischer in Halberstadt, S. 3;
Heinrich Schoof, Österreichisches Proletarier Liederbuch, 6. umgearb. Aufl. (100.-115. Tsd.) Jubiläumsausg., 1914 (Lammel BIbl. Nr. 235) Nr. 2, S. 11; 7. umgearb. Aufl. (116.-125. Tsd.) Jubiläumsausg., 1923, Nr. 2, S. 11;

Werner Hinze, Johann Most und sein Liederbuch. Warum der Philosoph der Bombe Lieder schrieb und ein Liederbuch herausgab, Zeitdokumente 1-3 des e.V. „Musik von unten“, Hamburg 2005. Nr. 29, S. 65;


Die Liederbücher von Albrecht, dem Reichbanner und den Falken
August Albrecht, Arbeiter- und Freiheits-Liederbuch (Arbeiterjugend-Verlag), Berlin 1928, Nr. 73, S.44;
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Hrsg. Verband der Arbeiterjugend-Verein Deutschlands, Berlin, 1919, Nr. 3; 1924, Nr. 4; 1925, Nr. 4; 1929, Nr. 89, S. 53; 1930, Nr. 2;  (Alle „Recht und Wahrheit“ und Refrain auf Lassalle)
Verfassungs-Lieder. Liederbuch Schwarz-Rot-Gold, Verlag: Paul Schmidt, Berlin N 54, Zehdenicker Str. 5, Tel. Norden 9394, Nr. 1;
Die Falken singen. Eine Auswahl unserer Lieder, Herausgegeben von der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Deutschlands, Berlin SW 68, Lindenstraße 3, o. J. (ca. 1931) Nr. 2;

Karl Frenkel, Arbeiterliederbuch für Alt und Jung, Hrsg von der 98. Abteilung Neukölln, 1926, Nr. 2, S. 3f.;
Herbert Fuchs, Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet … Lieder der Arbeiterbewegung, Hamburg 2006, Nr. 7, S.13f. (Lassalle)


Die Liederbücher von KAPD, KPD, KJVD und RFB
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge Garde (1), Nr. 13; Proletarier singe. Kampf- und Volkslieder, HH Juli 1919 (3 Versch. Tit, Nr. 104; Kampflieder. FSJ, Verlag Junge Garde (21.-40. Tsd.), 1920, Nr. 13; Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1920, Nr. 27; Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1921. Nr. 1;
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1922, Nr. 4;
Kampflieder, KPD und KJ, VIVA, 1923, Kampflieder, VIVA, 1923, Nr. 2;
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1924, 21. bis 30. Tausend, Verlag „Junge Garde“ Berlin O 17, Nr. 2;
Rot Front. Neues Kampf-Liederbuch, Berlin 1925, Nr. 2;
Zum roten Sturm voran. Kampfliederbuch, Berlin 1926, Nr. 2;
Rot Front. Das neue Liederbuch mit Noten, 1927 (Verlag Junge Garde, Berlin) Nr. 2;
Front Kämpfer Liederbuch, 21.-40. Tausend, Berlin 1928/29, Nr. 49;
Mit Lenin. 50 Kampflieder, 21.-40. Tausend (ca. 1928/29), Nr. 48;
Mit Gesang wird gekämpft’!, Verlag Junge Garde, Verantwortl. Hermann Remmele, Berlin 1928, Nr. 81;
Arbeiter-Lieder (ca. 1929), Eine Sammlung proletarischer Kampflieder, Wander-, Volks- und heiterer Lieder. – Wien: Grünberg, 94 S. [Lammel, Biblio. Nr. 4040, S. 67 [wie Nr. 359 ] Nr. 59;
Arbeiter-Kampfliederbuch. (Paul Schmidt), Berlin Ca. 1930, Nr. 2;
Arbeiter-Lieder (ca. 1930), KJVD, Verlag Junge Garde: Hermann Remmele, Berlin, Nr. 59
Hermann Böse, Das Volkslied. Für Heim und Wanderung, 3. Verbesserte Aufl. 75.-84. Tausend, Berlin 1927. Nr. 229, S. 217;

Inge Lammel, Lieder der Partei, Berlin 1961, Nr. 8, S. 22f.
Inge Lammel, Das Arbeiterlied, Frankfurt am Main 1980, (nicht enthalten)
Lammel/Andert, Und weil der Mensch ein mensch ist, Dortmund 1986, Nr. 32, S. 60f.