ALAL-oben-25.jpg
        MVU     Wir über uns     Die Wissenschaftsentwicklung    Aufruf
Arb-Lied-12b.jpg
 
 
Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Der Rekrut

1. Wer will unter die Soldaten,
der muß haben ein Gewehr,
der muß haben ein Gewehr,
das muß er mit Pulver laden
und einer Kugel schwer.

Refrain:
Büblein, wirst du ein Rekrut,
merk dir dieses Liebchen gut!
Hoppp, hopp, hopp, hopp, hopp, hopp,
hopp, hopp, hopp, hopp, hopp, hopp,
Büblein wirst du ein Rekrut,
merk’ dir dieses Liedchen gut!
Pferdchen, munter, immer munter,
lauf Galop-, hopp, hopp, hopp, hopp, hopp,
lauf Galopp!



2. Der muß an der linken Seiten
Einen scharfen Säbel han,
Daß er, wenn die Feinde streiten,
Schießen und auch fechten kann.
Büblein, wirst du …

3. Einen Gaul zum Galoppieren
Und von Silber auch zwei Sporn,
Zaum und Zügel zum Regieren,
Wenn er Sprünge macht im Zorn.
Büblein, wirst du …

4. Einen Schnurrbart an der Nasen,
Auf dem Kopfe einen Helm:
Sonst, wenn die Teompeten blasen,
Ist er nur ein armer Schelm.
Büblein, wirst du …

5. Doch vor allem muß Courage
Haben jeder, jeder Held,
Sonst erreicht ihn die Blamage,
Zieht er ohne sie ins Feld.
Büblein, wirst du …


Andere Titel: 
Text: Friedrich Güll (1-4), L. Schücking (5)
Melodie: Fr. Kücken, op. 61, Nr. 4 (1835)
Noten:
[96-Reisert-470]
Vorlage:
Kategorie: Kinderlied, Soldatenlied.
Zeit: 1855, 1868,
 
Geschichte / Kommentar:

Das vierstrophige Gedicht von Friedrich Güll (1-4), erschien zuerst in der „Kinderheimath in Liedern“. Gütersloh 1868. (Volksausg. 1875. S. 18.) Die 5 Str. wurde später von L. Schücking hinzugefügt. In dieser Form  wurde das Lied vielfach in Jugendschriften abgedruckt.
Außerdem wurde der Refrain vom Komponisten Fr. Kücken hinzugefügt. Böhme zufolge war er „gefertigt aus der Ueberschrift: ‚Büblein, wirst du ein Rekrut, merk dir dieses Liedlein gut!’ – und aus einem alten Kinderreim vom Steckenpferd“.

Die Melodie schrieb Friedrich W. Kücken (op. 61, Nr. 4) 1855. Das Lied war sehr beliebt und fand auch Eingang in die Soldatenlieder.
Kücken, Friedrich W., geb. 16. Nov. 1810 zu Bleckede im Hannoverschen, war 1851-61 Hofkapellmeister in Stuttgart; † 3. April 1882 in Schwerin.


Quelle:
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895, Nr. 576, S. 432f.
Liederbuch. Den Kgl. Sächs. Krieger- und Militär-Vereinen der Amtshauptmannschaft Rochsitz gewidmet vom Kgl. Sächs. Krieger-Verein Mittweida, Mittweida 1897 S. 80.
Robert Lienau, Schwert und Leier. 303 erste und fröhlich deutsche Vaterlands-Solden- und Volkslieder. Dritte Aufl. (51.-80. Tsd.), Berlin 1914, S. 101.
E. v. Witzleben, Oberst a. D. Heimatgrüße. Eine Sammlung deutscher Volks- und Heimatlieder. Herausgegeben vom Verein Feldgrau 1914/15 e. V., Berlin ca. 1916, S. 122.
Klabund [Alfred Henschke], Das deutsche Soldatenlied, wie es heute gesungen wird, München 1916. Nr. 243
Johann Lewalter, Reichswacht. Soldaten - Matrosen und Vaterlandslieder, Kassel 1918. S. 93.


Nach der Melodie wurden auch die folgenden Soldaten- und Kriegslieder gesungen:


Gleich beim deutschen Reich im Osten.
Von Ludwig Bredenbrock. Melodie: Wer will unter die Soldaten

Gleich beim deutschen Reich im Osten wohnt ein großer Nimmersatt,
Der wollt’ deutsche Brocken kosten, weil er nie zu fressen hat!
Doch der Kaiser Wilhelm sprach: „Steigt dem Kerl mal auf das Dach,
Anstatt Braten, Bier und Wein, schenkt ihm deutsche Hiebe ein.
Drescht iht auf die Wu-Wu-Wu-Wu-Wutkinase mit Hurra!“

Drüben in dem nord’schen Meere wohnt noch so’n Lumpenhund,
Wollt besudeln Deutschlands Ehre, trieb’s schon lange viel zu bunt.
Doch der Kaiser Wilhelm rief: „Jungens, diesem Kerl geht’s schief,
Drescht die Krämerseele glich vor das Maul und äppelweich.
Drescht ihn vor den Bull-Bull-bull-Bull-Bullenkopp jetzt mit Hurra!“

Lange Jahre Rache krähte dritens noch der gall’sche Hahn;
Er war es, der Zwietracht säte in dem wilden Rachewahn.
Kaiser Wilhelm hat gelacht: „Jungens, jetzt man nicht zu sacht,
Drescht den Flegel kurz und klein, daß er läßt das Krähen sein.
Drauf auf den Po-Po-Po-Po-Poincarè jetzt mit Hurra!“

Und dann sind die deutschen Jungen losgezogen wohl in Eil’,
Und die Feinde sind gesprungen, zeigten nur ihr Hinterteil.
Russenzar, Poincaré und John Bull, die schriebn: Oh, weh,
Rannten, rannten wie noch nie, alldieweil es packte sie
’s Grauen vor dem grauen Jungen, die da droschen mit Hurra!


Quelle:
Weltkriegs-Liedersammlung. Mit Unterstützung der Weltkriegsbücherei-Stuttgart, der Deutschen Bücherei-Leipzig und zahlreicher Kriegsteilnehmer bearbeitet und ausgewählt, Dresden 1926 S. 292.


Wer will unter die Soldaten (2) >  

 
 
Reinh-4-6bx.bmp
 
A
J
S
B
K
T
C
L
U
D
M
V
E
N
W
F
O
X
G
P
Y
H
Q
Z
I
R
Home  
Aktuelles / Termine
Liederwerkstatt
Publikationen

Volksliedarchiv Lancken

Arbeiterliedarchiv Lancken
Stichworte 
Zeit / Epoche 
Bauernkrieg,
Freiheitskriege,
Vaterland,
Heimat,
Hymne,
Polenlieder,
Deutsch-Französischer Krieg 1870-71,
Sedanfeier,
Handwerksburschen
Deutscher Bund (1815-66)
1848
Norddeutscher Bund (‘66-71)

DAS
Instrumentalmusik
Vagabund Kunde Monarch
Vom Kaiserreich zum 1. WK
1. Mai / 8 Stundentag
Soldatenlied

Weimarer Republik
Frontkämpferlied
Jugendbewegung
Partei / Gruppe
Sport - Radfahrer - Turner
Agitprop
Frauen / Emanzipation
Liedverbote
Bauern - Landagitation
Feiern, Fest usw.

Nationalsozialismus u. 2. WK
BRD
DDR

Personen
Synonyme
Berufe / Geschäfte
Glaube / Einstellung
Liederbuch