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Gesellschaftslied

1. Vom hoh’n Olymp herab war uns die Freude,
ward uns der Jugendtraum bescheert;
drum, traute Brüder, trotzt dem blassen Neide,
der unsre Jugendfreuden stört!
Feierlich schalle der Jubelgesang
fröhlicher Brüder beim Becherklang.

2. Versenkt ins Meer der jugendlichen Wonne
Lacht uns der Freuden hohe Zahl,
Bis einst am späten Abend uns die Sonne
Nicht mehr entzückt mit ihrem Strahl.
Feierlich etc.

3. So lang es Gott gefällt, ihr lieben Brüder,
Woll’n wir uns dieses Lebens freun,
Und fällt der vorhang einstens uns hernieder,
Vergnügt uns zu den Vätern reih’n.
Feierlich etc.

4. Herr Bruder, trink aufs Wohlsein deiner Schönen,
Die deinen Jugendtraum belebt!
Laß ihr zu Ehr’n ein flottes Hoch ertönen,
Daß ihr’s durch jede Nerve bebt!
Feierlich etc.

5. Ist einer uns’rer Brüder dann geschieden,
Vom blassen Tod gefordert ab,
So weinen wir und wünschen Ruh’ und Frieden
In unsers Bruders stilles Grab.
Wir weinen und wünschen Ruhe hinab
In unseres Bruders stilles Grab. –
Andere Titel: 
Text: wahrscheinlich Heinrich Christian Schnoor.
Melodie: wahrscheinlich Heinrich Christian Schnoor.

Noten:
[Boehme-227A]
Vorlage:
Kategorie: Trinklied,
Zeit: vor 1795,
Geschichte / Kommentar:

Wir zitieren Franz Magnus Böhme:

Text und Melodie vor 1795 entstanden, wahrscheinlich beides von Heinr. Christian Schnoor, der in ältern Liederbüchern als Komponist angegeben ist. Ohne Namen steht das Lied im „Taschenb. für Freunde des Gesanges“. Stuttgart 1796, S. 92 und (nach Friedländers Commersbuch S. 161) schon in „Auswahl der vorzüglichsten Rund- u. Freundschaftsgesänge“. Nürnberg 1795. In beiden Büchern hat der Text nur 4 Str. und den Anfang: „Vom hohen Göttersitz ward uns die Freude, ward uns die Jugendzeit gewährt“. Die heutige Textfassung nebst Melodie findet sich zuerst in W. Schneider’s Commersliedern. Halle 1801. S. 11. Von C. G. Neumann ist es erwiesenermaßen nicht gedichtet. Dieser hat nur eine neunstrophische Umdichtung 1836 dazu geliefert (s. Hoffmann, volksth. Lieder Nr. 878). –

Schnoor war Sekretär des Herzogs von Coburg, lebt 1796 in Hamburg und altona und ging dann noch im selbigen Jahr als Kaufmannsdiener nach Greitsyl in Ostfriedland. Er komponirte und dichtete und gab u. a. 1796 in Hamburg 3 Hefte „Lieder vom traulichen Zirkel gewidmet“ heraus.


Als zweites zitieren wir Hoffmann/(Prahl S. 240 Nr. 1147


1147. Vom hoh’n Oiymp herab ward uns die Freude. Vor 1795.
Vf. wahrscheinlich Heinrich Christian Schnoor. In älteren Liederbüchern wird er ab Komponist der Melodie genannt, ist aber -wahrscheinlich auch Verfasser des Textes; als solcher ist er unter’ zeichnet in H. L. v. Gullanns Liedersammlung für gesellige Kreise. Rendsburg, Wendell, 1824 S. 201. Dass Schnoor nicht allein komponierte, sondern auch die Texte selbst dichtete, behauptet Gerber (Neues Lexikon der Tonkünstler 4. T. 1814 Sp. 108) und verweist auf seine Lieder, dem traulichen Zirkel gewidmet, fürs Klavier. Hamburg 1796. 3 Hefte. Text und Melodie stehen vermutlich zuerst in Schnoors Musikalischem Blumensträusschen für Kenner und Liebhaber, Hamburg bei Meyn, zwischen 1789 und 1794 veröffentlicht. Leider ist dieses Buch bisher noch nicht aufzufinden gewesen. Der erste nachweisliche Druck in der Auswahl der vorzüglichsten Rund- und Freundschaftsgesänge. Nürnberg 1795 S. 164. Hier und in den folgenden Drucken: Taschenbuch für Freunde des Gesanges, Stuttgart 1796 und Lieder der Freude und des Frohsinns, Strassburg 1802, lautet der Anfang:

Vom hohen Göttersitz ward uns die Freude,
Ward uns die Jugendzeit gewährt.

Die heutige Textfassung nebst Melodie findet sich zuerst in W. Schneiders Commersliedern. Halle 1801 S, 11 mit 5 Strophen, eine sechste zuerst in den Liedern im geselligen Kreise zu singen, Greifswald 1808. Die beiden Anfangsverse erinnern an ein beliebtes Freimaurerlied in der Sammlung Berlin 1771 S. 10 u. 11, das auch in Niemanns Akademisches Liederbuch. Dessau und Leipzig 1782 S. 45 überging. Es beginnt:

Vom Olymp ward uns die Freude,
Ward uns die Fröhlichkeit gesandt.

Im Jahre 1836 meldete sich als Verfasser des Schnoorschcn Liedes der Regierungsrat Karl Georg Neumann (geb. zu Gera 1774, gest. Zu Trier 1850). Er hat aber keinen weiteren Anteil daran, als dass er eine schwache neunstrophige Umdichtung davon geliefert hat, gedruckt im Rheinischen Odeon, i. Jahrg. Coblenz 1836 S. 76-78.


Auf die Melodie wurde geschrieben:
Bei vollen Fässern sammeln wir uns wieder,



Quelle:
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895, Nr. 302, S. 227f.
Hoffmann von Fallersleben, Unsere volksthümlichen Lieder (2. Aufl.), Leipzig 1859. N5. 878.
Karl Hermann Prahl (Hrsg), Unsere Volkstümlichen Lieder von Hoffmann von Fallersleben (4. Aufl.) Leipzig 1900, Nr. 1147, S. 240.



 
 
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