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Arbeiterliedarchiv
Lancken
Zur Erinnerung an die Pariser Kommune

Herbei ihr kräft’gen Arbeitsmannen,
das Herz in Gluth, die Augen hell.
Am Tag der Mahnung den Tyrannen,
heut’ ruft’s uns alle zum Appell.
Heut’ soll ein Lied die Welt durchklingen
den Opfern, die an Wunden reich
gefallen sind, so ernst und bleich,
für Volkes Recht im blut’gen Ringen.
Wohlan denn, Mann für Mann, stimmt ein, zum Schwur die Hand:
 Die Arbeit hoch,
 herab ihr Joch,
so tönts von Land zu Land!

2. Ja, lang’ schon hat das Volk ertragen
der Knechtschaft Joch, so hart und schwer,
als ob das Maß all’ seiner Klagen
nicht voll zum Ueberlaufen wär’.
Doch nein, als uns’re Brüder litten,
als sie im Uebermaß bedrückt,
kühn haben sie das Schwert gezückt
und kühn bis in den Tod gestritten.
Wohlan denn, Mann für Mann…

3. Nicht Herren mehr und nicht mehr Sklaven,
der Arbeit Frucht dem Arbeitsmann. –
So war die Losung jener Braven.
So strebten sie zum Ziel hinan;
und als sie sich gleich Helden schlugen,
durchzuckt’ ein freud’ger Hoffnungsstrahl
die Armen, die in Noth und Qual
vergebens nach Erlösung rufen!
Wohlan denn, Mann für Mann …

4. Fiel auch der Sieg an jenem Tage,
als für das Volk der Kampf erwacht,
dem Feinde zu, doch Keiner zage,
noch geht der Pulsschlag euer Macht!
Verbrüdert steht in Süd und Norden,
ob Deutschland euer Heimatland,
ob fern ihm eure Wiege stand!
Der Menschheit gilt’s an allen Orten!
Wohlan denn, Mann für Mann …

5. Und sollte einst auf’s neu erschallen
der Weckerruf und muß es sein,
so mag der eh’rne Würfel fallen,
die Welt vom Unrecht zu befrei’n.
Nicht Klassenhaß wird dann noch trennen
die Menschen, nein, zum Völkerbund,
der Recht und Pflicht macht allen Kund,
ein Jeder freudig sich bekennen.
Wohlan denn, Mann für Mann …
Andere Titel: 
Text: August Geib,
Melodie: Marseillaise
Noten:
Vorlage: Marseillaise
Kategorie: Pariser Commune, 19. Jh.

Zeit: 19. Jh.,
 
Geschichte / Kommentar: 

Das Lied schrieb August Geib. Als eines der vielen Lieder, die auf die Melodie der Marseillaise geschrieben worden war, gelangte es ein wenig ins Hintertreffen bei der Publizierung.



Quellen: 

Sozialdemokratisches Liederbuch. 8. veränderte Aufl., Zürich, Verlag der Volks-Buchhandlung, 1885, Nr. 30.
Sozialdemokratisches Liederbuch. Sammlung revolutionärer Gesänge, 12. Auflage, German Printing and Publishing Co., London 1889, Nr. 35.
Hermann Schlüter, Sozialistisches Arbeiter-Ldb, Chicago, o. J. (ca. 1906), Nr. 50.

Spätere Zusammenfassungen:
Reinhard Dithmar, Arbeiterlieder 1844 bis 1945, Berlin 1993. S. 47 und Kommentar S. 225:


 
 
 
 
 
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