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Arbeiterliedarchiv
Lancken
Heraus (Herbei) zum Kampf

Heraus zum Kampf ihr Knechte der Maschinen
und Front gemacht der Sklavenkolonie.
Hört ihr denn nicht die Stimme des Gewissens,
den Sturm, der es euch in die Ohren schrie?
:,: Ja, aufwärts der Sonne entgegen,
mit uns zieht die neue Zeit.
Wenn alle versagen, die Fäuste geballt.
Wir sind ja zum letzten bereit:
:,: Und höher, und höher , und höher,
wir steigen trotz Haß und Verbot.
Und jeder SA.-Mann ruft mutig „Heil Hitler“,
wir stürzen den jüdischen Thron. :,:


Andere Titel: 
Text: unbekannt;
Melodie: unbekannt; und Juli Chait,
Noten:
Wir sind geboren, Taten zu vollbringen,
Vorlage:
Kategorie: NS-Kampflied; Frontkämpferlied;

Zeit: 1924-1933;
Siehe auch:
Können Lieder „gestohlen“ werden?
Geschichte / Kommentar: 

Dieses antisemitische Lied eines unbekannten Autors der Nationalsozialisten offenbart mehrere Aspekte der NS-Propaganda. So benutzt es nicht nur die Zeile der Sozialdemokratie „mit uns zieht die neuen Zeit“ (die allerdings in den 1920er Jahren zu einem geflügelten Wort geworden war), sondern richtet sich auch explizit an die Arbeiter (In der zweiten Strophe heißt es „Prolet, kämpf’ mit für Freiheit und für Brot“). Da wir über die Herkunft des Liedes leider nichts sagen können, können wir auch nicht beurteilen, ob dahinter tatsächlich „Arbeiter“ stehen, oder ob es einen Plan gab, diese speziell anzusprechen. Wir ersparen uns und allen Lesern die weiteren antisemitischen Ausfälle und lassen die Strophen zwei und drei weg. Nur soviel sei gesagt, dass sich das Lied auch als Teil einer Arbeiterbewegung verstehen kann und sich daher auch gegen „Bonzen“ ausspricht, die „nicht länger mehr … prassen“ dürften.

Die Melodie geht teilweise auf ein Lied aus dem russischen Bürgerkrieg um 1920 zurück, die auch von den Kommunisten für ihr „Lied der Roten Luftflotte“ oder das „Rote Flieger“-Lied mit dem Liedanfang „Wir sind geboren Taten zu vollbringen“ benutzt wurde. Welche Wege die Melodie also genau gegangen ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen (und Unterstellungen bringen da gar nichts).
Der Refrain heißt dort:

Drum höher, und höher, und höher
Wir steigen trotz Haß und Hohn
Ein jeder Propeller singt surrend:
Wir schützen die Sowjetunion!




Quellen:
Hans Bajer, Was der Deutsche singt. Deutsche Kampf- und Freiheitslieder und andere, Berlin 1932 (1.-10. Tsd.) Nr. 61 S. 26.
NSDAP 33: Hans Bajer (im Auftrag der Parteileitung hrsg.), Liederbuch der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, München 1933, S. 28f. mit Noten
Sturm- und Kampf-Lieder-Buch. Hrsg durch Propagandaleiter Hochmuth, Berlin-Schöneberg 1933. Nr. 30
NSBO Kampfliederbuch, hrsgg v. Pg. Hermann Roesler, Berlin o.J. (ca. 1932), S. 8.

siehe auch:
Hans Bajer,Vebotene Lieder der Bewegung in der Kampfzeit“, in: Die Musik XXX/12 September 1938, S. 804.


 
 
 
 
 
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