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Liederbuch der Freiwilligen Gail’schen Feuerwehr (2)

Gießen 1888.
Brühl’sche Druckerei (Fr. Chr. Pietsch).
S. 11
Nr. 6.
Mel.: Wohlauf noch getrunken etc.

1. Kam’raden getrunken den schäumenden Saft,
Ein Trinklied gesungen mit Feuer und Kraft,
Wir sind ja so selten in frohem Verein,
D’rum wollen wir heut’ einmal kreuzfidel sein.




S. 12
Nr. 7.
Mel.: Wer will unter die Soldaten etc.

1. Wer will unter die Kameraden
:,: Einer wackern Feuerwehr, :,:
Der merk’ auf und laß sich rathen
Was da wohl dazu gehör’!
Willst du Feuerwehrsmann sein,
Merk’ dir dieses Liedchen fein,
Hopp, hopp, hopp etc.
Dann nur lassen wir dich ein! –

2. Der muß erst vor allen dingen
:,: Sein ein wack’rer Turnersmann, :,:
Der da stützen, klettern, schwingen
Und auch voltigiren kann.
Starke Arme, kühner Muth,
Flinke Beine, kaltes Blut,
Hopp, hopp, hopp etc.
Hat’ er das, dann steht es gut!

3. Auf dem Kopfe muß ihm sitzen
:,: Keck ein schöner blanker Helm, :,:
Muth ihm aus den Augen blitzen,
Sonst ist er ein armer Schelm,
Drückt ihn ndann auf’s linke Ohr,
Guckt verwegen d’runter vor,
Hopp, hopp, hopp etc.
Das gibt ein famoses Corps!

4. Eine Blouse muß er tragen,
:,: Oder eine Turnerjack’, :,:
Dann kann er mit Recht auch sagen:
Dieses ist nicht eitel Schnack!
Schnallt es sich den Gürtel an,
Mit der festen Leine dran,
Hopp, hopp, hopp etc.
Dann ist er ein Feuermann!

S. 13
5. Will er dann als Steiger walten,
:,: Legt er kühn die Leiter an, :,:
Mit dem Ringe, ihn zu halten,
Steigt er muthig himmelan.
Festes Beil und langen Strick,
Muß er führen mit Geschick,
Hopp, hopp, hopp etc.
In Gefahr blüht ihm sein Glück!

6. Compagnie vor allen dingen,
:,: Mach’ jetzt deine Kehle blank!“ :,:
Dann zum frohen Gläserklingen,
Töne fröhlicher Gesang;
Und in schönster Harmonie
Schrei die ganze Compagnie:
Hopp, hopp, hopp etc.
Heute lustig, sie noch nie!

7. Denn um uns’re Kraft zu stählen,
:,: Sei das Löschen heut bewährt, :,:
Wo der Durst in allen Kehlen,
Recht mit wildem Brande zehrt.
Ja wir löschen immerfort,
Bis es brennet aller Ort,
Hopp, hopp, hopp etc.
„Bier, Marsch!“ sei das Losungswort!

8. Ja, wir sind stets auf dem Damme,
:,: Auf das Löschen ganz erpicht, :,:
Nur des Herzens heil’ge Flamme,
Lod’re frei für Recht und Licht!
Daß sie immer hell erglüh’,
Darauf trinke Compagnie
Hurrag, hoch etc.
In der schönsten Harmonie!


S. 14
Nr. 8.
Mel.: Frisch auf, Kameraden etc.

1. Umschlungen hält uns ein heiliges Band
Als Brüder und traute Genossen
Wir stehn für einander mit Herz und Hand’,
Geh’n dem Tod entgegen entschlossen.
Wo das Unglück schreitet, da treten wir ein,
Und lindern der Menschheit bedrängende Pein.

2. Der Gleichheit sind wir uns stolz bewußt,
Wir kennen nicht Orden und Titel,
Nur das Rettungsseil schmücket uns’re Brust,
Doch ein Herz schlägt unter dem Kittel.
„Vertraue dem Höchsten, vertraue Dir!“
Heißt unsere Losung, heißt unser Panier.

3. Wo fessellos wüthet des Feuers Macht,
Da ruft’s uns zu helfen, zu retten;
Der Dachstuhl stürzt, der Giebel zerkracht,
Wir schließen nur enger die Ketten;
Wo die gierigsten Flammen ein Leben bedroh’n,
In Gefahren blüht uns erhebender Lohn.

4. Und ist uns zu bändigen das Element
Mit vereinten Kräften gelungen,
Ein Rundlied, das durch die Seelen uns brennt,
Sei dankend von uns dann gesungen:
Wir preisen die Kraft und wir preisen den Muth,
Der niederkämpft die Gewalten der Gluth.



S. 15
Nr. 9.
Mel.: Was glänzt dort vom Walde etc.

1. Wer ist es, der dort in des Feuers Gluth,
Mit blitzendem Helme stehet,
:,: Der wirket und schaffet mit festem Muth :,:
Von lodernden Flammen umwehet!
Und fragt Ihr: die wack’ren Gesellen woher?
Das ist die Gail’sche, die Geil’sche Feuerwehr!




S. 16
Nr. 10.
Mel.: Wohlauf noch getrunken etc.

1. Ergreife den Becher, Du muntere Schaar,
Seid fröhlich, Ihr Zecher, hier ist nicht Gefahr,
Dem Frohsinn sei heute der Abend geweiht,
Auf trink’t, Kameraden, benutzet die Zeit;
Nicht immer ist’s und so wie heue vergönnt,
Oft sitzen wir trocken, zumal wenn es brennt

2. Wenn heulend der Wächter die Straßen durchzieht,
Wenn tönen die Hörner ihr gräßliches Lied,
Wenn rasseln die Trommeln, wenn hoch auf dem Thurm,
Anschlagen die Glocken, hört! hör! Feuersturm!
Da geht an die Arbeit di muthige Schaar,
Zu helfen, zu retten mit eig’ner Gefahr

3. Und die sich vor Qualm und vor Feuer nicht scheu’n,
Die können auch lachen und Fröhliche sein,
Die singen mit kräftiger, schwellender Brust
Ein Lied sich zur Freude, ein Lied sich zur Lust,
Die trinken den schäumenden Becher auch leer
Und wenn er so groß wie der Rettungsschlauch wär’.

S. 17
4. Heut Freunde, heut fällt uns das Steigen nicht schwer.
’s steigt Jeder sein Schöppchen, und kann er nicht mehr,
So fällt er nicht hoch von der Leiter herab,
Er sinkt nur vom Stuhle und findet sein Grab
Einstweilen zur sanftesten Ruh’ unterm Tisch,
Verschläft sich sein Räuschchen und trinkt wieder frisch.

5. Es hat auch der Hauptmann heut nicht commendirt.
Daß in drei Sectionen zu Fuß exercirt,
Da würde das Rechtsumkehrt wohl nicht gut gehen,
Denn Manchem wird’s schwer schon sich gut umzudrehn,
Ich dächte, wir ließen’s; doch bringen wir noch
Der Feuerwehr donnernd ein dreimalig Hoch!


Nr. 11.
Mel.: Frisch auf, Kameraden auf’s Pferd etc.

Was schallet vom Thurme so schaurig, so bang,
Dem ruhigen Schläfer zum Schrecken?
Was tönet die Trommel mit lautem Klang
Als wollte sie Alles erwecken?
Ihr muthigen Retter, herbei, herbei,
Ha Feuer, Feuer! tönt lautes Geschrei.

2. Wohlauf denn, gerüstet, Laternen zur Hand,
Verlasset des Schlummers Stätten,
Uns einet ein heiliges hehres Band,
Wir eilen zu helfen, zu retten.
Wir scheu’n nicht des Feuers drohende Wuth,
Uns stärket der feste Wille den Muth.

S. 18
3. Es stürzen die Balken, es wanket das Haus.
Wir stehen in Gottes Händen;
Was irgend zu retten, wir schaffen’s hinaus,
Geh’n keck zwischen  glühenden Wänden!
Und wenn wir den Armen gerettet ihr Gut,
Ihr letztes, belohnt ist dann unser Muth.

4. Es strömt des Wassers brausender Strahl
Zum Kampf auf das Feuer hernieder;
Es wallet der Ampf und Mal auf Mal
Erhebet das Feuer sich wieder, -
Wir fürchten das Wasser, das Feuer nicht,
Wir üben ruhin die heilige Pflicht.

5. Und wenn einst des Höchsten Wille gebeut,
Und entreißt der Brüder uns Einen,
Zum Sterben sind wir ja alle bereit,
Nicht werden wir klagen noch weinen,
Wir fürchten den Tod in den Flammen nicht,
Wir schauen ihm keck in’s Angesicht!


Nr. 12.
Mel.: Prinz Eugen der edle Ritter etc.

1. Liebe Freunde, laßt uns singen!
auf des Frohsinns lichten Schwingen
Hebt euch aus dem Weltgewühl;
Fröhlichkeit sei unser Zeichen,
Alles And’re möge schweigen,
Freude sei heut unser Ziel.



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