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Der Jäger aus Kurpfalz.

Ein Jäger aus Kurpfalz,
der reitet durch den grünen Wald,
er schießt sein Wild daher
gleich wie es ihm gefällt.
Ju ja, ju ja! gar lustig ist die Jägerei
allhier auf grüner Heid, allhier auf grüner Heid.

2. Auf, sattelt mir mein Pferd
Und legt darauf den Mantelsack,
So reit ich weit umher
Als Jäger von Kurpfalz.
Ju ja, ju ja! …

3. Hubertus auf der Jagd,
der schoß ein’ Hirsch und einen Has’;
Er traf ein Mägdlein an
Und das war achtzehn Jahr.
Ju ja, ju ja! …

4. Des Jägers seine Lust
Das hat der Herr noch nicht gewusst
Wie man das Wildpret schießt:
Man schießt es in die Bein.
Ju ja, ju ja! …

5. Jetzt geh ich nicht mehr heim,
Bis daß der Kuckuk kuckuk schreit,
Er schreit die ganze Nacht
Allhier auf grüner Heid.
Ju ja, ju ja! gar lustig ist die Jägerei
allhier auf grüner Heid, allhier auf grüner Heid.

Andere Titel: 
Text: unbekannt,
Melodie: unbekannt,

Noten: [Ein-Jaeger-aus-Kurpf-1454A]

Vorlage:
Kategorie: Jägerlied, Jagdlied,
Zeit: 1750, 1763, 1780 und 1806.
Geschichte / Kommentar:

Franz Magnus Böhme schreibt in Erk-Böhmes Liederhort (EB3-1454):

„Sehr verbreitetes und beliebtes Volkslied, das zur Blüthezeit deutscher Jagdlust zu Anfang des 18. Jahrh. entstanden sein mag, aber erst seit 1750 nachweisbar ist. Erk benutzt fl. Bl. von 1763, 1780 und 1806. Außerdem gedruckt:

Büsching und von der Hagen, Volkslieder 1807 S. 226 (ohne Melodie), daher Erlach 3, 153 und Mittler 1477. – L. v. Seckendorf, Musenalm. 1808 S. 62. In dessen Mspt. vor 1808 aus Würtemberg die Melodie, welche der hier stehenden bis auf einige Noten gleich ist. Gräter, Bragur III, 256 (blos 3 Strophen). Rheinl. Märlein 137. Walter Nr. 55. Simrock Nr. 261. Mittler 1478 (aus Hessen). Pröhle 83. Silcher 6, Nr. 12. KR- O. 179. Fink, Hausch. 1843. Ditfurth II, 218. Erk. Volksl. I, 4, Nr. 1. Erk, Liederh. Nr. 172. Scherer, Jungbr. 136. Vielfach mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen, aus Franken, aus Oberhessen und dem Nassauischen hatte es Erk und ich. Der Text hier nach Erks Liederhort. Str. 3 und 4 nach Scherer. Gewöhnlich singt man heut nur 1., 2. und 5. Strophe, wie bei Erk (Germania 338) und in Schulheften das Lied gekürzt ist.

Varianten:
1,1 Ein Jäger von Kurpfalz.
1,5 Statt Juja wird auch ‘Trarah!’ gesungen. Der Refr. in Oberhessen: ‘Juja, jujaa, gar lustig wolln wir leben allhier auf gr. Heid’ – oder ‘wo wir beisammen sein!’
2,1 Ich sattler mir mein Pferd und leg darauf mein Mantelsack, so reit ich weit umher …
4,2 Den großen Herren ist bewußt, ja wohl, ja wohl bewußt, wie man das Wildpret schuß (Erk).
Die 4. Str. auch so: Wol zwischen die Bein da muß der Hirsch geschossen sein, geschossen muß er sein auf eins zwei drei (Erk).
5,4 Hab mich zu mei’m Schatz g’macht , juja, und bleib bei ihr die ganze Nacht, bis daß der Kuckuk schreit.“


Ludwig Erk hat in seinem „Liederhort“ von 1856 ebenfalls 5 Strophen abgedruckt und folgende Bemerkungen:

„(Vielfach müdlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen (Dreieichenhain, Offenthal), aus Franken etc. Mit Benutzung von flieg. Bl. aus der Zeit um 1763, 1780, u. 1806.)

Vgl. L. Erk, Volksl. B. 2, H. 4, S. 3, Nr. 1.
L. v. Seckendorf, Musenalm. 1808, S. 62.
Büsching u. v. d. Hagen, Volksl. S. 226. u. F. D. Gräter, Bragut. III, 256 u. 265

1,3 Er schießt das Wildpret her.
1,6. ja lusti ist etc.
2,1^Jetzt sattl ich mir mein Pferd und lag darauf mein Mantelsack, so reit ich weit (wiedr) umher etc.
2a Hubertus auf der Jagd der schoß ein Hirsch und einen Has (ein Hirschen und ein Has); er traf ein Mägdlein an und das von achtzehn Jahr.
4,2. da muß der Hirsch getroffen sein.


Quelle:
Ludwig Erk, Franz M. Böhme Deutscher Liederhort, Leipzig 1925, Bd. III, Nr. 1454, S. 315
Ludwig Erk, Deutscher Liederhort, Berlin 1856 Nr. 171, S. 373f.
Silcher, Erk, Allgemeines Deutsches Kommersbuch, Lahr 1919, Nr. 13, S. 11f.: Männer und Buben; Volksweise 18. Jh.


Parodien:

Bei einer Pfeif' Tabak (Spießbürger Tugend)

Quelle:
Sozialdemokratisches Liederbuch, London 1889 (11. Aufl.) Nr. 24, S. 47
Sozialdemokratisches Liederbuch, London  (12. Aufl.) 1891c, Nr. 24, S. 38
Johann Most, Neuestes Proletarier-Lieder-Buch, 1873(3)
Sozialdemokratisches Ldb. Zürich, 8., 1885, S. 38.
Max Kegel's Sozialdemokratisches Liederbuch, Stuttgart , 1891, S. 62.
Max Kegel's Sozialdemokratisches Liederbuch, Stuttgart , 1897(8), S. 62.
Konrad Beißwanger, Freie Klänge, Nürnberg [um 1900], S. 18.

Den Jäger übernommen haben:
Liederbuch für Handwerker-Vereine, Berlin 1848, Nr. 91, S. 89.
Liederbuch für Handwerker-Vereine, Berlin 1859, Nr. 91, S. 89.
 
 
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