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Margarete Beutler
(13.1.1876 - 3.6.1949)

Die deutsche Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Französischen ist am 13. Januar 1876 in Gollnow, Provinz Pommern geboren. Ihr Vater, ein ehemaliger Hauptmann, war Bürgermeister in Gollnow. Die Familie zog nach Berlin, wo Margarete das Lehrerinnenexamen absolvierte.

Erste Gedichte und Prosastücke von ihr erschienen 1897 im Simplicissimus, 1902 erschien ihr erster Gedichtband im Verlag Lilienthal, Berlin, aus dem einige in die von Hans Ostwald herausgegebenen Sammlung Lieder aus dem Rinnstein Verl. Karl Henckell u. Co. aufgenommen worden. In Band eins der Sammlung ist auch die folgende Selbstbiographie enthalten:

„Geboren bin ich am 13. Januar 1876 zu Gollnow in Pommern. Eine Liebe zu meinen  Blutsverwandten habe ich nie gefühlt, deshalb ist es unnötig, sie zu nennen. Erzogen bin ich durch die treueste aller Kinderfrauen: die Sonne. Was in mir reifte, reifte durch sie. Eines Tages lockte sie mich aus meinem Elternhaus, das weder düster noch fröhlich war. Ich ging ohne umzuschauen. Es war so bequem, die sonne wies den Weg. In den böhmischen Wäldern ließ  ich meinen Mädchenleib durchsonnen, bis er reif zur Liebe ward. Die Liebe stellte mich auf  einen Hügel und hieß mich Umschau halten. Meine  Augen  wurden  scharf,  ich  erkannte  in  trostlosen  Dunkelheiten tausend und abertausend gequälte, verhetzte Wesen, die nicht wie ich den Trieb zur Sonne hatten. In dieser Zeit schrieb ich die ‚Bilder aus dem Norden Berlins’. In dieser Zeit ward mein Knabe empfangen in reiner freier Liebe, denn ich bin meiner ganzen Veranlagung nach nicht für eine Dauerehe geschaffen.
- Und wieder winkte die Sonne, und ich ging wieder hinauf in meine Wälder und bot ihr meinen nackten mütterlichen Körper, damit sie das Kind in meinem Schoße durchleuchte und stärke. Mein Knabe liebt die Sonne wie ich, und ich glaube, sie liebt ihn auch und wird ihn einst leiten wie mich. Wohin aber mich mein Weg noch führen wird, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ich mich auf ihn freue und eine große Zukuntsneugierde in mir trage.“
(Lieder aus dem Rinnstein, Bd. 1, S.154f. / Leipzig und Berlin 1903)


Lieder (Gedichte):
1903 erscheinen die folgenden Texte von M. Beutler in den Liedern aus dem Rinnstein:

Du wirst ein Kind der Liebe sein (An den Kommenden); HO 1.5.47)
Ein Kinderplatz, mit Sand und Ruß  (Die Kommenden; HO 1.8.77)
Ein Dampferschiff und ein Entenschrei (Am Wege; HO 1.8.78)
Von St. Elisabeth weill’s elf grad (Vor der Polizeiwache; HO 1.8.85)
Sahst du sie jauchzen? (Im Tanzlokal; HO 1.8.86)
Sie lag auf den Stufen am Kirchenportal (Sonntagsmorgen; HO 1.8.88)
Sauf, Karnickel! Det macht Spaß (Wiegenlied; HO 1.8.91)
Wenn der Alte Gräber gräbt (Totengräbers Therese; HO 1.9.97)
Einst war ich der Tag (Dirnenlied; HO 1.9.98)
Potz Deubelsdreck und Schwerebrett (Liebeslied; HO 3.2.44)
De Nietze hat’n Kaffern erwischt (Die Revolvermietze; HO 3.4.71)

Im gleichen Jahr zog sie nach München und war als Redakteurin bei der Zeitschrift Jugend tätig. Sie bewegte sich in der Dichter- und Bohéme-Szene jener Zeit und war befreundet mit Leuten wie Christian Morgnestern oder Frank Wedekin. Nach der Geburt ihres Sohnes Hans Florian, die sie in ihren Gedichten würdigt, lebte sie dort mit ihrem Mann, Kurt Friedrich-Freksa (Pseudonym Friedrich Freksa), einem Romanautor und Kriminalautor, zusammen.  Nach ihrer Scheidung lebte sie zurückgezogen. Sie starb am 3. Juni 1949 in Gammertingen auf der Schwäbischen Alb in der Nähe von Tübingen in einem Altenheim (nach Wikipedia).


Werke
Gedichte (1902)
Neue Gedichte (1908)
Leb wohl, Bohème! Ein Gedichtbuch (1911)
Das Lied des Todes (Versdrama, 1913)
(Hrsg.) J.J.C. Grimmelshausen, Trutz-Simplex oder Ausführliche und wunderseltsame Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin Landstörzerin Courage (1921)



Quelle
Hans Ostwald, Lieder aus dem Rinnstein, 3 Bde., Leipzig / Berlin 1903-1907.