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Liederbuch des Deutschen Landwirts (2)
Gesammelt und herausgegeben von E. Stakemann
Direktor der Landwirtschaftlichen Winterschule Freystadt in Westpreußen,
2. Auflage, Verlag: Paul Riechert, Buch- und Kunstdruckerei,
Heide 1909
< Zum Liederbuch
Bei allen Lieder ist der Autor unbekannt.


Nr. 89, S. 82

Rundgesang und Rebensaft liebe wir ja Alle;
Darum trinkt mit Mut und Kraft
schäumende Pokale
Bruder, deine Schöne heißt=
N. N. sie soll leben, soll leben, soll leben,
N. N. sie soll leben!

Nr. 31, S. 28 (Mel.: Einst spielt ich mit Szepter)

1. Einst spielte der Landwirt mit Silber und Gold,
Minister und Fürsten, sie waren ihm hold.
Sie ehrten sein Schaffen mit fleißger Hand,
Sie sahen im Nährstand das Heil für das Land.
Jetzt winkt ihm nicht Gold mehr, nicht Orden noch Stern,
Doch dient er noch immer dem Vaterland gern.

2. Früh eilt er zur Wiese, zum Acker hinaus,
Spät kommt er und müde am Abend nach Haus.
Wohl wird’s ihm von Sorge und Arbeit so heiß,
Wohl rinnt von der Stirn ihm so manchmal der Schweiß,
Doch Schande dem Faulen, der stumpf nur genießt;
Die Arbeit, die ist’s, die das Leben versüßt.

3. Und wenn er so still durch die Fluren hinzieht,
Begleitet die Lerch’ ihn mit fröhlichem Lied;
Der Tau glänzt im Frührot wie Edelgestein,
Die Sonne strahlt Gold in die Ähren hinein,
Und ist dann der Frühling gar eilig entfloh’n,
Der Sommer, er bringt um so schöneren Lohn.

4. So hoffet der Landmann von Jahr zu Jahr,
Das Herz schlägt ihm fröhlich, das Auge ist klar,
Gibt ihm nur die Arbeit ein ehrliches Brot
Und etwas darüber, so hat’s keine Not,
Drum jubelt, ihr Brüder, stimmt alle mit ein:
Es bleibt eine Freude, ein Landwirt zu sein.


Nr. 35, S. 31:
Es gründet sich die Landwirtschaft
Mel.: Studio auf einer Reis’

1. Es gründet sich die Landwirtschaft
Juchheidi,, heida,
Als eine Kunst und Wissenschaft
Juchheidi, heida,
Wohl auf Physik und auf Chemie
und auf National-ökonomie.
Juchheidi, juchheida, juchheidi heida-la-la.
Juchheidi, juchheida, juchheidi heida.

2. Physik, das heiß zu deutsch Natur,
das Gegenteil nennt man Kultur,
drum ist auch von dem flachen Land
die städtische Kultur verbannt.

3. Chemie, das heißt zu deutsch gemischt,
sonst bringt’s der Landwirt auch zu nischt;
der Wissenschaft ist er gar froh,
Gießt in die Milch viel H2O.

4. Die National-ökonomie,
die macht uns weiter keine Müh’,
denn jeder weiß was von Nation,
und Ökonomen sind wir schon.

5. Das Vieh zu füttern ist ganz leicht,
wenn man in Wolffs Tabellen steigt,
denn stickstoffhaltig, stickstofflos
mischt man wie eines zu fünfe bloß.

6. Doch füttern just als wie das Tier,
zugleichen auch die Pflanzen wir;
durch Kali, Stickstoff und Phosphat
gedeiht vorzüglich jede Saat.

7. Doch mit durch Kunst gemachten Dung
wirkt man allein noch nicht genug.
Trotz alledem der beste ist,
der mit dem Vieh gemachte Mist.
8. Und CO2, den sauren Wind,
die Pflanze aus der Luft gewinnt,
Carbonicum, soviel es will,
zerlegt daraus das Chlorophyll.

9. Das Chlorophyll kann’s nicht allein,
die Sonne muß behilflich sein.
Ein andrer kann’s auch ohne Licht,
das Chlorophyll vermag es nicht.

10. Wie’s Thermometer, weh! o weh!
Der Arbeitslohn steigt in die Höh’,
Es streikt gar gern der Arbeitsmann,
wenn man ihn nicht entbehren kann.

11. Damit er sicher kalkuliert,
der Landwirt doppelt Bücher führt,
er tut’s, daß, wenn er was vergißt,
das andere dafür doppelt ist.

12. Und wenn der Gutsherr in der Stadt
sein Korn recht schlecht verhandelt hat;
damit er seinen Schaden deckt,
ißt Austern er und kneipt in Sekt.

13. Komm’ ich erst in die Praxis ’naus,
bin ich ein grundgelehrtes Haus,
betreibe Tief- und Hochkultur,
sitz’ stolz zu Roßß und Wagen nur.

14. Und nun zum Schluß noch dieses Wort:
Hoch … (du) trauter Ort!
Dir Lob und Ruhm zu jeder Frist
auch von dem heimatlichen Mist.

15. Und der dies schöne Lied gemacht,
der wollte der Studentenschaft
beweisen, daß die Landwirtschaft
ist eine Kunst und Wissenschaft.


Nr. 74, S. 69 -

Morgen müssen wir verreisen,
Und es muß geschieden sein,
Traurig zieh’n wir unsre Straße;
Lebe wohl Herzlibchen mein!

2. Kommen wir zu jenem Berge,
Schauen wir zurück in’s Tal.
Schau’n uns um nach allen Seiten,
Seh’n die Stadt zum letzten Mal

3. Wenn der Winter ist vorüber,
Und der Frühling zieht in’s Feld,
Will ich werden wie ein Vöglein,
Fliegen durch die ganze Welt,

4. Dahin fliegen will ich wieder,
Wo’s mir lieb und heimisch war.
Schätzlein, muß ich jetzt auch wandern,
Kehr’ ich heim doch über’s Jahr.

5. Ueber’s Jahr, zur Zeit der Pfingsten,
Pflanz’ ich Maien dir an’s Haus,
Bringe dir aus weiter Ferne
Einen frischen Blumenstrauß.


Hier lagern wir am Heckendorn (Nr. 51, S. 47)
Eigene Melodie

1. Hier lagern wir am Heckendorn,
Im Gras und grünen Ranken
und trinken aus umkränzten Horn,
den gold’nen Wein aus Franken.
Er geht herum im Kreise,
und kommt zur Ruhe nie, ja nie,
dazu ertänt die Weise:
Zieh Schimmel, zieh!

2. Es hat einmal ein Klosterknecht
vor langen, langen Jahren,
Weinfässer in dem Korbgeflecht,
durch’s Tal des Main’s gefahren.
Es schritt im Straßenkote
das Rößlein bis an’s Knie, ja Knie,
der Fuhrmann bat und drohte:
zieh Schimmel, zieh!

3. Es knarrt das Rad, die Mähre, dampft,
es kracht die Wagenleiter,
ob auch der Schimmel keucht und stampft,
der Arme kommt nicht weiter,
er steht und hängt die Ohren,
trotz Peitsche, Hott und Hüh! ja Hüh!
Die Mahnung geht verloren:
zieh Schimmel, zieh!

4. Da sah der Knecht die Fässer an
und sprach: Sie sind zu schwere!
Drum glaub’ ich es ist recht getan,
wenn ich das Kleinste leere.
Austrank er eins der Fässer,
der Herr ihm Kraft verlieh, ja lieh,
dann rief er: Jetzt geht’s besser!
zieh Schimmel, zieh!

5. Vorm Kloster hielt am siebenten Tag,
das Schimmeltier, das brave,
und auf den leeren Fässern lag,
der Klosterknecht im Schlafe.
des Pförtners Lachen hallte,
der Kellner Zeter schrie, ja schrie,
der Fuhrmann selig lallte:
zieh Schimmel, zieh!

6. Da sprach der Prior mit Bedacht:
Wir wollen ihm vergeben,
wo man den Bock zum Gärtner macht,
gedeihen keine Reben.
Der Wein sei ihm gegonnen,
noch manches Faß ist hie, ja hie;
schenkt ein den Labebronnen!
Zieh Schimmel, zieh!


Nähr’ dich, o Mensch, verständig! (Nr. 77, S. 71)
Mel.: Stimmt an mit hellem, hohen Klang

1. Nähr’ dich, o Mensch, verständig!
Mit einem Wort: Erkenn’ dich!
:,: Nach Liebig lern’ ermessen,
was dir gebührt zu essen. :,:

2. Fettbildner sind, das merke:
Fett, Zuckerstoff und Stärke;
:,: Blutbildner sind im ganzen
die Proteinsubstanzen. :,:

3. Die erst’ren , die wir sehen,
aus CHO bestehen;
:,: Die letzteren mannigfaltig
sind sämtlich sticksoffhaltig. :,:

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